Malen ohne Vorgabe,
Malen ohne Belehrung,
Malen ohne Konkurrenz,
Malen ohne Rechtfertigung,
Malen ohne Bewertung - das ist ein Arbeitsauftrag, den wir nicht mehr gewohnt sind.
Es kann aber wieder zur Selbstverständlichkeit werden, ja sogar ein Bedürfnis sein, wenn Sie hier eintauchen dürfen in diesen natürlichen Vorgang, eine Malspur zu hinterlassen.
In uns allen steckt das Bedürfnis nach Ausdruck und an diesem Ort, der eigens und nur dafür eingerichtet worden ist, darf er wieder geschehen, Sie können sich wieder der eigenen Spur zuwenden.
In dieser besonderen Atmosphäre des Raumes geschehen besondere Dinge.
Auch Sie werden die Veränderung die in Ihnen oder in Ihrem Kind vor sich geht, wahrnehmen. Durch die immer wiederkehrenden Rituale, wird das Sichausdrücken wieder zur Gewohnheit,
Malen sie sich los vom Alltag, tauchen Sie ein in diesen Ort, der Geborgenheit, der freundlichen Zugewandtheit, Erleben Sie das Hin und Her zwischen Gemeinsamen und Persönlichem und finden Sie Stück für Stück zurück zu Ihrem Ur-Eigenen.
Diese außergewöhnliche Vorgehensweise, im bewussten Rahmen von Regeln und Freiheit, lässt uns wieder einen respektvollen Umgang miteinander erlernen, lässt Vertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten wachsen, nicht zuletzt stärkt sie unsere Persönlichkeit im Miteinander und im Erleben der eigenen Malspur.
Zu Grunde liegen die Forschungen von Arno Stern!
Unabhängig von Alter, Bildung, Kultur oder Klima entsteht ein bildnerisches Formulieren. Diese Art und Weise darzustellen ist ein natürliches Geschehen und doch ist es uns nicht mehr geläufig. Sie geschieht nur dann, wenn das Tun in geschützem Rahmen unter eben diesen besonderen Bedingungen des Malortes, ablaufen kann.
Hierfür gibt es auch keinen talentierteren oder weniger talentierten Menschen. Sie wohnt in jedem von uns.
Diesem Naturgeschehen freien Lauf, einen Raum zur Entwicklung zu geben, ist für die Integrität der Person und für ihr Gleichgewicht lebenswichtig.
Nur hier im Malort befreit sich der malende Mensch (gleich welchen Alters) von allen Beeinflussungen. Über diese eigentlichen Belastungen hinweg kommen kann nur das Malort-Kind - es kann zu seiner eigenen Formulation zurückfinden und auch den Glauben an sich und sein Schaffen wieder finden. All den anderen bleibt der Weg zum wahren Ausdruck endgültig versperrt.
Arno Stern: „Der Malort“, 1998, 2. Auflage 2003, Daimon Verlag
Arno Stern: „Das Malspiel und die natürliche Spur, Malort, Malspiel und die Formulation“, 2005, Drachenverlag
Arno Stern: „Die Expression, Der Mensch zwischen Kommunikation und Ausdruck“, 2. Auflage 2008, Verlag Dietmar Klotz
Arno Stern: „Wie man Kinderbilder nicht betrachten soll“, 1. Auflage 2012, Verlag Zabert, Sandmann
Erwin Wagenhofer, Sabine Kriechbaum, André Stern, "alphabet, Angst oder Liebe", 1. Auflage 2013, ecowin
"Was passiert, wenn wir in unserem angeborenen Zustand der Begeisterung bleiben, tiefe Verbundenheit erfahren und zugleich unser Bedürfnis nach Autonomie ausleben und ein Leben lang ununterbrochen spielen?"
(André Stern, aus: "alphabet", dem Buch zum Film)